Ergänzungen zu den Texten in meinem Kartenset
Wie in meinem Kartenset „Lebenskraft Orakel“ das im August 2017 im Schirner Verlag erschienen ist angekündigt, hier die ergänzenden Texte zur Visionsfindung. Die äußerst genialen Bilder der Karten sind von der Künstlerin Petra Kühne in diese Welt gebracht worden.
Karte | Utiseta – die Visionsfindung
Wenn sie heute diese Karte gezogen haben, möchten ihre Verbündeten ihnen die Botschaft Rückzuges und der Reduktion vermitteln. Eine Vision zu finden, setzt die Bereitschaft zur Reflektion und Reduktion voraus. Wo etwas Neues entstehen soll, darf Altes erst gehen. Utiseta, das alte Hochdeutsche Wort für Visionsfindung, meint in seinem Sinn – draußen sitzen, in der Natur sitzen.
Die Visionssuche ist bei uns, wie auch die Schwitzhütte, vorallem durch die Traditionen der First Native People aus Amerika wieder in Erinnerung gebracht worden. Das immer größere Interesse an Nativen Kulturen anderer Kontinente und Ethnien bringt vieles unserer bereits vergessenen Wurzeln wieder zurück. In unseren Mythen und Legenden wird ebenso von Helden berichtete, die Zeiten des Rückzuges in ihrem Leben praktizierten. Nicht zuletzt finden wir in den unterschiedlichen Religionen solche Praktiken, die wie im Falle von Buddha, Jesus oder auch Moses zu tiefen Erkenntnissen führten.
Menschen ziehen sich seit jeher zurück in die Natur um tiefere Einblicke in die Lebensabläufe und Mysterien zu bekommen. Für viele Menschen ist das heute beinahe unmöglich. Immer wieder treffe ich auf Menschen die sich eher vorstellen können in einer Großstadt auf der Straße die Nacht zu verbringen, als eine Nacht lange im Wald zu sitzen. Wir haben verlernt die Stimmen der Nacht in einem natürlichen Umfeld zu verstehen. Wir können sie nicht mehr deuten. Sie machen uns Angst.
Das rascheln der kleinen Waldmaus im trockenen Laub neben meinem Kopf, klingt ohrenbetäubend laut. Der Schatten eines Fuchses im Mondschein ist riesig. Alles schaut in der Dämmerung und in der Nacht ungewohnt aus – die Dunkelheit an einem Platz in der Natur ist für Stadtmenschen oft völlig fremd. Eine Stadt ist nie wirklich dunkel. Selbst bei uns in den Bergen gibt es Lichtverschmutzung. Auch hier ist das urbane Leben angekommen.
Dennoch ist es wesentlich weniger als in einer Stadt mit ihrer durchgängigen Straßenbeleuchtung, den blinkenden Ampeln und dem 24 Stunden Verkehr. Dies alles beeinträchtigt unsere natürliche Wahrnehmung und unsere Sinne. Wenn sie einmal eine Woche oder länger ganz bewusst in Verbindung mit der sie umgebenden Natur und ihrem Selbst, auf einer Alphütte oder in einer Piratenhütte am Meer waren, fern ab von Verkehr und Menschen, dann wird ihnen erst auffallen wie laut, stinkend, absurd und gestresst diese Welt wirklich ist.
Doch egal wo ich mich gerade befinde – jede Gegend birgt auch ihre Schätze und Geschenke. In der heutigen Zeit gibt es unterschiedliche Möglichkeiten eine Visionsfindung durchzuführen.
Wir begleiten bei uns seit einigen Jahren Menschen dabei und haben ein urbanes Umfeld in der Nähe unseres Wohnortes gewählt. Es ist in den Bergen auf 1200m und doch sind dort relativ viele Menschen unterwegs. Ebenso gibt es dort bewirtschaftete Weiden und Wild in den Wäldern. Die Erlebnisse und Eindrücke der Teilnehmer sind immer wieder sehr tiefgehend und lebensverändernd.
Übungen – Visionsfindung | 1. Die Hochfläche
1. Die Reise zur Hochfläche der Visionen
Die erste Übung zur Hochfläche der Visionen kannst du über eine schamanische Reise durchführen. Bereite dich dafür vor wie in meinem Begleitbuch des „Lebenskraft Orakels“ beschrieben. Überlege dir, welche Frage du für dein Leben beantwortet haben möchtest. Wichtig ist, dass bei dieser Übung eine offen Frage gewählt wird. Vermeide Fragen die mit Ja/Nein oder mit entweder/oder beantwortet werden können.
Folgende Fragenstellungen eignen sich für diese Reise:
Wie und wo finde ich eine neue Arbeitsstelle?
Wo ist der Ort an dem ich für mein Leben die bestmöglichen Voraussetzungen finde?
Wie kann ich meine aktuelle Situation für mich und alle beteiligten bestmöglich lösen?
…..
Bitte nun, wenn du deine Frage klar und deutlich formuliert hast, deinen für diese Reise zuständigen Verbündeten, dich zur Hochfläche der Visionen zu bringen. Der Weg dort hin gestaltet sich oft holprig, es geht durch Wälder, über Wiesen, Hügel hinauf und runter, bis zu einer Gebirgskette. Dort angekommen, beginnt der Aufstieg zur Hochfläche.
Aktiviere alle deine Sinne!
Wie riecht es unterwegs?
Ist die Landschaft bunt und lebendig?
Gibt es Abschnitte die eher grau und düster sind?
Wie ist die Temperatur?
Was hörst du?
Ist dein Weg anstrengend oder leicht zu gehen?
Sprich mit deinem Begleiter – was erzählt er dir?
Erforsche den Weg der sich dir zeigt, dieser Weg spiegelt dein bisheriges Leben wieder.
Beginne mit dem Aufstieg – du wirst in der Felswand eine Möglichkeit finden, lasse dich führen!
Wenn du oben an der Hochfläche angekommen bist, betrachte die Landschaft die dich umgibt. Bewege dich über diese Hochfläche und halte Ausschau nach deinem Platz. Er wird sich dir als Kreis oder als Herz in der Landschaft zeigen. Es ist ein klar abgegrenzter Bereich. Oft mit Steinen geformt oder aus Blumen gewachsen. Vertraue auf dein Selbst, es wird dir den Platz zeigen.
Nun setzte dich in diesen Platz für deine Vision. Formuliere erneut klar und deutlich deine Frage. Jetzt betrachte die Landschaft. Öffne weiterhin alle Sinne, bleibe mit deinem Verbündeten in Kontakt. Es kann sein, das sich Wesenheiten zeigen die dir Hinweise geben. Es kann sein, das sich ein weiterer Verbündeter zeigt, der dich führen möchte. Genauso kann es sein, das die Landschaft als ganzes mit dir spricht. Mit deinem Herzen und deinem Seelenselbst wirst du die Antworten verstehen.
Nach deiner Reise schreibe alle Impulse die du auf der Hochfläche bekommen hast auf.
Sie werden dir dabei helfen, deiner Vision und deinem Selbst näher zu kommen.
Im nächsten Blog Beitrag, beschreibe ich euch die Visionsfindung in der Stadt.
Herzgruß,
Eure Sabrina