Meine Gedanken zu Schamanismus, Magie und Zauberei

Schamanismus ist das Be-greifen von Leben,
das Wahr-nehmen von allem, was ist,
das Er-kennen der Vielfalt der Welten.

Im Weiteren werde ich der Einfachheit halber für die drei Bereiche Schamanismus, Magie und Zauberei nur den Begriff »Schamanismus« verwenden. Dieses Wort kommt ursprünglich aus dem sibirischen Sprachraum. Wer Genaueres darüber erfahren möchte, kann dies in diversen Büchern und auf verschiedenen Internetseiten, von denen ich einige im Laufe meines Blogs immer wieder welche nennen werde.

Die Wurzeln des Schamanismus selbst sind sehr alt. Wissenschaftler sprechen von bis zu 40.000 Jahren. Es ist somit eines der ältesten »Heilwerdungssysteme« der Menschheit. Schamanismus ist keine Religion, auch wenn auf den ersten Blick mit religiös wirkenden Dingen und Handlungen gearbeitet wird. Aber Menschen aller Glaubensrichtungen können sich unabhängig ihres Glaubens mit Schamanismus beschäftigen.

Heute werden unter dem Begriff »Schamanismus« verschiedenste Bereiche des energetischen, magischen und schamanischen Arbeitens zusammengefasst. Er ist weltweit so etwas wie ein Codewort, um bestimmte Tätigkeiten zu umschreiben. Darunter fallen zum Beispiel Handlungen, bei denen mit den Spirits, den geistigen Verbündeten, gearbeitet wird, schamanische Trance, das Reisen in andere Welten/Realitäten, wobei der Schamane in der Regel meist von »Welten« sprechen wird.

Diese Reisen werden in fast allen Kulturen durch Rhythmusinstrumente begleitet. Leider gibt es immer häufiger einen Missbrauch des Begriffes »Schamanismus«. Wenn jemand Reiki macht, ein Channel-Medium ist oder Bongos spielt, hat das mit Schamanismus nichts zu tun. Jemand der Bioresonanztherapie oder Geistheilung anbietet, ist in der Regel auch kein Schamane. Ebenso wenig sind geführte Traumreisen, Fantasiereisen oder Meditationen traditionelle schamanische Praktiken.

Dennoch finden sich mittlerweilen im Internet unzählige Seiten, die mit den Bezeichnungen »Schamane« oder dem Begriff »Schamanismus« werben, aber bei genauerem Hinsehen wird doch etwas ganz anderes angeboten. Es macht also Sinn, genau zu schauen und zu prüfen, wenn ich jemanden suche der wirklich Schamanismus lebt.

Viele Menschen denken, dass es in Mitteleuropa keinen Schamanismus geben kann, weil es hier nie Schamanen gab. Das kann historisch betrachtet schon richtig sein, aber die Schamanen hatten bei uns einfach andere Namen. Heute kann in Mitteleuropa natürlich kaum noch ein Schamane dieser Tradition gefunden werden. Dennoch gab es auch in unseren Breitengraden immer Schamanen. Bei den Samen (Ureinwohner Nordskandinaviens) gab und gibt es Noaiden (wie zum Beispiel Ailo Gaup), bei den germanischen Völkern gab es Haguzzas und Magier, und es gab sogenannte Seidhr (sich zum Sieden bringen), weiße Frauen, Kräuterweiblein, Orakel, Astrologen und vieles mehr.

In abgelegenen ländlichen Gegenden gibt es auch heute noch Menschen, die Kranke »gesund beten«. Dies ist im Grunde genommen auch eine Form des schamanischen Arbeitens. Bestimmt argumentieren auch viele, dass bei uns die klassischen Einweihungen und Initiationsriten fehlen, die ein Schamanenschüler in anderen Kulturen durchlaufen muss. Das ist richtig. Begibt sich ein Mensch jedoch auf den schamanischen Weg, so wird dieser auch bei uns seine Initiationen durchlaufen müssen, je nach dem, bei wem er sich in die Lehre begibt.

Ebenso bin ich der Meinung, dass auch wir hier in Mitteleuropa Einweihungen erhalten. Diese können wir aber oft nicht als das erkennen, was sie sind, nämlich Einweihungen und Initiationen in einen neuen Lebensabschnitt oder einen neuen Lebensweg. Durch sie werden wir mitunter aufgefordert, stehen zu bleiben, uns und unseren eingeschlagenen Weg zu überdenken oder uns neue Ansätze und Pfade zu suchen. Wir haben jedoch verlernt, solche Hinweise zu erkennen.

Ein sehr lieber Freund von mir erkrankte als junger Mann an Epilepsie. Diese Krankheit raubte ihm beinahe sein Leben. Erst als er sich nach langem Zögern auf einen neuen Weg einließ, verschwand diese »Krankheit«. In verschiedenen Völkern gilt Epilepsie als »Berufungskrankheit« – also als ein Zeichen aus der Geisterwelt.

Ich selbst hatte im Alter von 21 Jahren ein Nahtoderlebnis bei einem Autounfall. Dabei brach ich mir das Genick – wortwörtlich. Der Wirbel C7 war der Länge nach gespalten, keiner der Ärzte konnte verstehen, warum ich nicht gelähmt war beziehungsweise warum ich überhaupt noch lebte. Ich verweigerte eine Operation und lag vier Monate vom Kopf bis zum Nabel in Gips. Die Zeit, in der ich nach dem Unfall bewusstlos war, ist mir noch gut in Erinnerung.

Ich bekam den Auftrag, mein Leben zu ändern und den Weg zu gehen, auf dem ich mich heute noch befinde. Sicher sind diese Erlebnisse anders als in traditionellen Kulturen. Ihre Intensität und ihre Wirkung stehen diesen jedoch in keiner Weise nach. Das Problem ist, dass solche Einweihungen oft nicht erkannt werden und deshalb mit ihnen auch nicht entsprechend umgegangen wird. Wir haben vergessen, woran wir sie erkennen können.

Dem Menschen im Stamm einer typischerweise Schamanismus praktizierenden Kultur wird bei einer Einweihung erklärt, was passiert. Er wird auf seine Initiationen vorbereitet. Dies gilt für all diejenigen, die in schamanische Traditionen eingeweiht werden, ebenso wie für alle anderen Menschen innerhalb des Stammes. Die Initiationen unterscheiden sich, aber jedem wird erklärt, worum es geht, was passiert und was im nun folgenden Lebensabschnitt passieren wird. Genau dies ist unter anderem Aufgabe der Schamanen und weisen Frauen und Männern in einer solchen Gemeinschaft. In unserer Gesellschaft passiert das nicht, in erster Linie, weil sich niemand mehr daran erinnert, dass es solche Einweihungen gibt.

Es werden jedoch immer mehr Menschen die auf der Suche nach genau nach diesen Einweihungen und Initiationen im Leben sind. Die gute Nachricht ist, es werden auch immer mehr Menschen die diese Erfahrungen schon gemacht haben und sie gerne weiter geben! So wie ich mit meiner Arbeit als Lehrerin dich gerne bei deinen Einweihungen und Initiationen begleitet.

Herzgruß,
Eure Sabrina

  1. Liebe Sabrina,

    bei deinem Eintrag hast du tief meine Seele berührt, mir rinnen Tränen über meine Wangen.
    Hast mich voll erwischt:) ein großes Danke dafür!

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